Über mich

Ich bin im Winter 1963 als Tochter eines Schreinermeisters geboren. Die Liebe zu Holz wurde mir von meinem Vater quasi in die Wiege gelegt und hat mich von klein auf begleitet und erfüllt.

Zur Zeit meiner Berufswahl, war es leider jedoch nicht vorstellbar, dass Mädchen einen Handwerklichen Beruf erlernen. So habe ich mich – wie viele andere junge Frauen in der damaligen Zeit – für eine kaufmännische Lehre entschlossen und mich in diesem Gebiet, speziell im Finanzwesen, weitergebildet.

Ich habe über die Jahre viel Freude und Erfüllung in meinem Beruf gefunden, aber mein Herz und meine Leidenschaft sind immer bei der Faszination Holz geblieben. Holz begeistert mich in seiner Vielfalt, in seiner Ausstrahlung und in all seinen Facetten. Es lässt sich vielfältig bearbeiten und kunstvoll formen ohne, dass es dabei seine Ursprünglichkeit und Faszination als Naturprodukt zu verlieren.

Schnitzen

Nach einigen Kursen im schönen Engadiner Val Fex, auf dem Ballenberg und in der Rheinschlucht habe ich angefangen aus Schwemmholz-Fundstücken Skulpturen zu schnitzen.

Die „Faszination Holz“ beginnt für mich mit der oft abenteuerlichen Suche von Schwemmholz in steinigen und zuweilen fast unzugänglichen Bergbächen und Geröllhalden. Stundenlang kann ich diese ablaufen, stehen bleiben, die Natur geniessen, Holzstücke begutachten, die verborgene Skulptur darin erkennen und – wenn ich mich für ein Stück entschieden habe – überlegen, wie ich dieses bearbeite.

Jedes Fundstück hat seine eigene Geschichte: geschliffen vom Wasser und durchsetzt mit Sand und Steinen erzählt es mir während dem Schnitzen, wie es vom Berg den Weg in den Bach gefunden hat. Schicht für Schicht offenbart es die Abenteuer, die es erlebt hat. Ich treffe auf tief im Holz verankerte Steine, verzweige Tunnel gegraben von Insekten, Holz von anderen Bäumen, Schichten mit faszinierenden Mustern aber auch Verletzungen und Lagen, die sich bei der kleinsten Berührung in Mehl auflösen. So wie das Leben halt auch mit uns Menschen spielt und uns prägt und individuell formt auf unserem Weg.

Es ist eine kreative und sinnliche Auseinandersetzung für mich, in welcher das Schwemmholz-Fundstück und ich uns über die Zeit und das Schnitzen kennen lernen. Das kann sehr schnell gehen, so dass eine neue, einzigartige Skulptur innerhalb von ein paar Wochen oder Monaten entsteht. Es kann aber manchmal auch ein Jahr dauern, ohne dass eine neue Skulptur Form annimmt und gelingt. Dann brauche ich etwas Zeit, um meine Enttäuschung darüber zu verarbeiten. Umso grösser ist meine Freude, wenn das ehemalige Schwemmholz Fundstück sich als vollendete Skulptur auf einem Podest präsentiert und wir beide zufrieden sind mit dem Ausgang – das Fundstück und ich.

Drechseln

Meine Liebe zum Arbeiten mit Holz ist im Laufe der Zeit mit vielen schönen Erfahrungen und Herausforderungen immer weiter gewachsen und wie es der Zufall so will, wenn die Zeit reif ist, bin ich auf neue Literatur über das Nassholzdrechseln gestossen.

Drechseln oder Drehen hat mich von Anfang an und direkt in den Bann gezogen und in kleinen Schritten informierte ich mich mehr und mehr über dieses sehr alte Handwerk. So kam dann auch bald der Moment, an dem ich mich – etwas nervös – zu meinem ersten Drechsel-Kurs auf dem Ballenberg angemeldet habe. Es war eine wundervolle und erlebnisreiche Erfahrung und kurz darauf zog meine erste Drechselbank in mein HolzAtelier ein.

Die Begeisterung selber drechseln zu können war natürlich gross. Aber wie so oft in einem neuen Verhältnis zeigten sich bald ersten Schwierigkeiten: Das Werkzeug war bockig und wollte nicht so schneiden, wie ich es mir vorstellte; verschliffene teure Werkzeuge begangen sich auf der Werkbank zu türmen und auch das Holz hatte keinerlei Verständnis für meine Versuche und Erfahrungen beim Drechseln – es brach und splitterte wo es nur konnte.

Mir der Zeit entstanden jedoch mit viel Übung und Geduld, hilfreichen Ratschlägen, einigen Schrecksekunden und diversen blauen Flecken die ersten gedrechselten Objekte: grosse und kleine Schalen mit und ohne Rinde, mit wunderschönen und einzigartigen Farbverläufen und aus den unterschiedlichsten und faszinierendsten Holzarten.

Ich bin sehr stolz auf die Werke und möchte Sie einladen mich auch auf diesem neuen Weg zu begleiten. Sei es mit den Informationen, die Sie hier auf meiner Homepage finden oder auch persönlich bei mir im HolzAtelier in Niederdorf.