Über mich: Ich bin im Winter 1963 als Tochter eines Schreinermeisters geboren. Die Beziehung zu Holz und dessen Bearbeitung wurde mir wahrscheinlich von meinem Vater bereits in die Wiege gelegt. So gerne ich auch eine Schreinerlehre gemacht hätte, zur Zeit meiner Berufswahl war es nicht üblich, dass Mädchen einen Handwerklichen Beruf erlernen. So habe ich mich, wie viele andere junge Frauen, für eine kaufmännische Lehre entschlossen und mich in diesem Gebiet, speziell im Finanzwesen, weitergebildet. Ich habe viel Freude und Erfüllung in meinem Beruf gefunden. Mein Herz ist jedoch immer beim Holz geblieben und ich habe immer Holz anderen Materialien den Vorzug gegeben. Holz fasziniert mich in allen seinen Facetten. Es lässt sich fast beliebig Formen behält aber immer seinen Charakter als Naturprodukt.
2009 habe ich, nach Schnitzkursen im schönen Val Fex (Oberengadin) und auf dem Ballenberg, angefangen aus Fundholz Skulpturen zu schnitzen. Die „Faszination Holz“ beginnt für mich mit der oft abenteuerlichen Suche von Schwemmholz in steinigen und fast unzugänglichen Bergbächen und Geröllhalden. Stundenlang kann ich diese ablaufen, stehen bleiben, die Natur geniessen, Holzstücke begutachten, die verborgene Skulptur darin erkennen und, wenn ich mich für ein Stück entschieden habe, überlegen wie ich dieses in mein Atelier bringe. Mit vielen Versuchen, dem Besuch von Kursen und dem Austausch mit anderen Künstlern konnte ich mein Wissen verfeinern und die Bearbeitung vom Schwemmholz verbessern. Jedes Fundstück hat eine eigene Geschichte, die es mir während der Bearbeitung erzählt. Geschliffen vom Wasser und durchsetzt mit Sand und Steinen erzählt es mir wie es vom Wald in den Bach kam.
Es ist für mich eine kreative und sinnliche Auseinandersetzung, wo wir uns beide das Fundstück und ich, über die Zeit und dem Schnitzen finden müssen. Das kann sehr schnell gehen und innerhalb von ein paar Wochen oder Monaten ist die Skulptur fertig. Es kann aber auch, wie bei einem besonderen Stück, über ein Jahr dauern. Finden wir uns nicht, brauche ich einige Zeit um meine Enttäuschung zu verarbeiten. Umso grösser ist meine Freude wenn wir beide zufrieden mit der Arbeit sind und das ehemalige Fundholz sich als Skulptur auf einem Podest findet.